Bergshäuser Brücke: Abriss in 15 Jahren

Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn über Bergshausen“ hat im Frühsommer 2012 knapp 1200 Unterschriften in Bergshausen gegen den Neubau der A 44 Brücke über die Fulda an der alten Stelle gesammelt und an die Entscheider übergeben.

Argumente gegen die „Bergshäuser Brücke“ wurden von Dr. Günter Hesse unter dem Titel „Monument der Fehler“ zusammengestellt und im Auftrag der Bürgerinitiative an Hessen Mobil und die zuständigen Ministerien in Wiesbaden und Berlin übermittelt. Der Text kann unter www.fulda-bruecke.de nachgelesen werden. Von der Bürgerinitiative wurde die Variante 5, die direkt von der A7 zum VW-Werk (dem bedeutendsten Verkehrsziel in Nordhessen) und über ein kurzes Stück A 49 zur A 44 führt, befürwortet.

Nach der in der HNA vom 9.12. 2016 veröffentlichten Lageskizze wurde nun ein Korridor für die Trassenführung ausgewählt, der damals als Variante 3 diskutiert wurde. Die Bürgerinitiative hatte sich gegen die damalige Variante 2 ausgesprochen, nach der die Autobahn nur über andere Köpfe von Bergshäuser Bürgerinnen und Bürgern verlegt werden sollte. Diese Variante 2 war aber von der Gemeindevertretung einstimmig befürwortet worden.

Die nun ausgewählte Variante liegt zwar näher am Ortsteil Dennhausen-Dittershausen als die gegenwärtige „Bergshäuser Brücke“, bleibt aber immer noch nur etwa in der Mitte zwischen den Ortsteilen. Wer nun in Dennhausen/Dittershausen eine höhere Lärmbelastung befürchtet, kann vielleicht durch einen Blick in den aktuellen Lärmaktionsplan des Kasseler Regierungspräsidiums (S. 185) gelassener werden. Auch gegenwärtig führt ein Teil der A 44 in ähnlicher Entfernung an diesem Ortsteil vorbei, aber die A 44 verläuft hoch oben auf der Höhe, und der Ort liegt unten im Tal der Fulda. Als Folge ergibt sich nur die niedrigste überhaupt erfasste Stufe der Beeinträchtigung durch A 44 Lärm für die Wohngebiete von Dennhausen/Dittershausen. Da die neue A 44 Brücke nicht nur höher liegen wird, sondern auch mit Lärmvorsorgemaßnahmen gebaut werden muss, dürfte die Lärmbelastung für diesen Ortsteil nicht zunehmen.

Das „Monument der Fehler“ soll erst in 15 Jahren abgerissen werden. Bis dahin müssen die Bürgerinnen und Bürger von Bergshausen vor den Gesundheitsgefährdungen durch den seit ihrer Erbauung dramatisch auf über 45000 Fahrzeuge täglich mit erheblichem LKW-Anteil gestiegenen Verkehr auf der A 44 Brücke bestmöglich geschützt werden. Zu diesen Gefahren gehören der Lärm und der Eisschlag.

Laut Lärmaktionplan des Regierungspräsidiums werden in einem Bereich, der an das östliche Ende der Brücke in Bergshausen angrenzt, 201 Personen am Tag und 439 Personen in der Nacht einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung ausgesetzt. Dabei dürfte es sich um Mindestwerte handeln, denn die Lärmbelastung wurde auf der Basis der Verkehrswerte und des LKW-Anteils von 2010 berechnet.

Schon eine nur 2 Meter hohe Lärmschutzwand in diesem Bereich könnte die Lärmbelastung um 10 dB senken und damit die Gesundheitsgefährdung beseitigen. Das hat Dr. Günter Hesse, mittlerweile ein Gemeindevertreter der AfD, in einem Antrag vom 8.9.2016 vorgerechnet. Dem wurde bisher nicht widersprochen. Es gibt Lärmschutzwände mit fertigem Betonsockel, die zerstörungsfrei aufgebaut und z.B.  nach 15 Jahren wieder abgebaut werden könnten.

LKW, die von den Parkplätzen östlich von Bergshausen losfahren und auf der A 44 Brücke erstmals nach Abfahrt eine erhöhte Geschwindigkeit erreichen, verlieren dann Eisplacken, die sich im Winter bei Temperaturschwankungen um den Gefrierpunkt auf deren Dächern gebildet haben. Diese können unter und neben der Brücke in Wohngebieten und auf öffentlichen Wegen einschlagen und Unfälle, auch tödliche, verursachen. Kürzlich wurde von einer Eisscholle ein Loch in das Dach eines Hauses neben der Brücke geschlagen. Auch auf der von Auswärtigen viel benutzten Uferstraße gibt es dokumentierten Eisschlag.

Die Zahl der unmittelbar östlich der A 44 Brücke parkenden LKW hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und wird weiter steigen.  Dr. Günter Hesse, Gemeindevertreter von der AfD, hat in einem Antrag vom 27.11.2016 „wirksamen Schutz gegen Eisschlag“ gefordert und dazu Vorschläge unterbreitet.

gez.: Dr. Günter Hesse, Sprecher des Ortsverbands Fuldabrück der AfD